Wichtigster Grundsatz im Kempo ist das gemeinsame Lernen, das auf gemeinsame Weiterentwicklung, nicht auf Wettkampf, abzielt. Dies regt zu gegenseitiger Achtung und Verständnisförderung an.
Der Leitsatz lässt sich mit "Die Hälfte für das eigene Glück, die Hälfte für das Glück der anderen" übersetzen.
Weitere wichtige Charakteristika sind:
Die sechs Charakteristiken des SHORINJI KEMPO
* Ken Zen
Ichinyo (Einheit von Ken und Zen)
Ken meint den Körper und Zen den Geist. Körper und Geist sind untrennbar
miteinander verbunden und bilden eine Einheit, in welcher sie sich gegenseitig
beeinflussen.
Im Shorinji Kempo werden Körper und
Geist nicht einseitig sondern stets ausgewogen trainiert.
* Riki Ai Funi (Kraft und Liebe in Harmonie)
Auch wenn man voller Mitgefühl ist und einen grossen Gerechtigkeitssinn
besitzt, ohne Kraft kann man niemandem helfen. So viel Kraft man auch hat, ohne
Stolz und Überzeugung kann man seine Kraft nicht richtig einsetzen. Die
Harmonie von Stärke und Liebe sowie von
Vernunft und Mitgefühl ist die Richtschnur für unser Handeln.
* Shushu Koju (Verteidigung vor Angriff)
Die Kampftechniken des Shorinji Kempo sind dafür da, sich vor ungerechter
Gewalt zu schützen. Daher ist es ein Techniksystem, bei dem zuerst die
Verteidigung kommt und danach der Gegenangriff erfolgt. Durch das Einnehmen
einer sicheren Verteidigungsstellung kann der Angriff des Gegners abgewartet
und ein effektiver Gegenangriff ausgeführt werden.
* Fusatsu Katsujin (Schütze Menschen, ohne jemanden zu verletzen)
Die Kampftechniken des Shorinji Kempo sind so entwickelt, dass niemandem
Verletzungen zugefügt werden, sondern das man sich selbst und andere schützen
und leben lassen kann. Man trainiert die Kampftechniken des Shorinji Kempo,
damit man das Entwicklungspotenzial der Menschen entdeckt und Freude an seinen
Fortschritten haben kann.
* Go Ju Ittai (Hart und weich gehören zusammen)
Die Kampftechniken des Shorinji Kempo bestehen aus „harten Techniken“ (Goho)
wie abwehren, ausweichen und Gegenangriff mit dem Körper gegen Faustschlägen
und Tritte sowie den „sanften Techniken“ (Juho) wie ausweichen, werfen,
festhalten, hebeln oder Drehbewegungen an Gelenken gegen einen Angreifer der
ein
Handgelenk oder die Kleidung greift. Durch geschickte Kombination der harten
und der sanften Techniken, bei der sich die Besonderheiten beider gegenseitig
ergänzen, lässt sich deren Wirksamkeit verdoppeln.
* Kumite Shutai (Schwerpunkt auf Partnerschaft)
Im Shorinji Kempo ist das Training mit Partner die Regel. Das dient dazu,
praxisnahe Techniken zu trainieren, um passend und flexibel auf die Bewegungen
des Partners zu reagieren. Nur mit der Zusammenarbeit der Partner können beide
Fortschritte erzielen.