Prinzipien

Die Prinzipien der Techniken

Das Kempo ist eine Methode der Selbstverteidigung, die einer kleineren und schwächeren Person erlaubt einen grösseren und stärkeren Angreifer zu kontrollieren und zu besiegen. Aufgebaut auf den Prinzipien des Shushu Koju lernt man den Angriff eines Gegners zu spüren, seiner Stärke auszuweichen und zum richtigen Zeitpunkt dessen schwache Punkte zu attackieren. Wenn Menschen von verschiedener Grösse und Stärke zu gleichen Bedingungen miteinander kämpfen, hat die grössere und kräftigere Person einen Vorteil. Will eine kleinere und schwächere Person einen grösseren Angreifer kontrollieren, muss die Kraft wirksam eingesetzt werden. Techniken, die auf den Prinzipien des menschlichen Körpers beruhen, können die Kraft verdoppeln oder verdreifachen, ohne dass man dazu mehr Muskelkraft braucht. Wendet man aber eine Technik falsch an, nützt auch der Einsatz von viel Kraft nichts. Es ist sogar gefährlich, weil die Kraft vom Gegner ausgenutzt und gegen uns selber angewendet werden kann. Lernt man die Prinzipien  jeder Technik, so können sie mit Erfolg angewendet werden.

 

Das Prinzip des Keimyaku (Meridiane*)

Die Anwendung der vitalen Punkte (Keimyaku Hiko) stand seit jeher im Zentrum der chinesischen und japanischen Medizin und ist auch heute noch wichtig. Westliche Forscher können bis heute nicht genau erklären, warum und wie die vitalen Punkte wirken. Tatsache ist aber, dass sie zum Heilen und Verletzen gleichermassen gebraucht werden können. Das Kempo ist auf der Anwendung dieser vitalen Punkte aufgebaut, um grossen Schmerz ohne Verletzungen zu erzeugen. Von den 708 vitalen Punkten auf den Meridianen braucht das Kempo 138 Punkte von 73 Arten.

*Das Wort Meridian wird in der Akupunktur verwendet und bedeutet Linie.

 

Das Prinzip des Kagi Te

Etwas mit ausgestreckten Armen zu heben ist viel schwieriger, als wenn man die Arme am Körper hält. Jede Mutter, die ihr Kind im Hause herumträgt, kennt dieses Prinzip. Im Kempo basiert die gebräuchlichste Juho Abwehrtechnik, Kagi Te Shuho, auf dem gleichen Prinzip. Macht man Kagi Te, sind die Finger gestreckt und die Hand vor dem Nabel. Der Ellbogen ist angewinkelt Mae Sammai (vor den seitlichen Rippen). Wenden wir Kagi Te Shuho an, kann der Gegner seine Kraft, wenn er unser Handgelenk greift und zu ziehen versucht, nicht anwenden und der Angriff wird misslingen.**

** Diese Beschreibung des Kagi Te Shuho stimmt für Partner mit der gleichen     Grösse.

 

Das Prinzip des Hebels

Der Hebel ist ein einfaches Instrument mit dem man ein schweres Objekt mit einem Minimum an Energie heben kann. Der Drehpunkt (der unbewegliche Punkt am Hebel) wird in der Nähe des Objektes platziert und der Druck am entfernten Ende des Hebels angesetzt.